Aussenhandel im Januar 2025: Chemie-Pharma verzerrt Gesamtbild

Im ersten Monat des Jahres 2025 glitt der schweizerische Aussenhandel in beiden Handelsrichtungen ins Minus – dies nach einem kräftigen Anstieg im Dezember 2024. So verringerten sich die Exporte im Januar 2025 saisonbereinigt um 6,9 und die Importe um 6,8 Prozent. Im Wesentlichen prägte die Sparte Chemie-Pharma das negative Gesamtbild. Die Handelsbilanz schrieb einen Überschuss von 4,0 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Im Januar 2025 sanken die Exporte saisonbereinigt um 6,9 Prozent (real: –3,9 Prozent), nachdem sie im Dezember 2024 noch um fast einen Zehntel zugelegt hatten. In den vergangenen vier Monaten zeigte sich eine stark alternierende Entwicklung von Plus und Minus. Insgesamt ergibt sich eine tendenziell stagnierende Ausfuhrentwicklung. Die Importe verringerten sich gegenüber dem Vormonat um 6,8 Prozent (real: –1,9 Prozent). Auch hier tendiert die Entwicklung insgesamt zur Stagnation. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 4,0 Milliarden Franken aus.
Exporte von Bijouterie und Juwelierwaren: +443 Millionen Franken
Trotz des Gesamtminus – bedingt vor allem durch rückläufige Ausfuhren von chemischpharmazeutischen Produkten (–1,8 Milliarden Franken; –12,5 Prozent) – wiesen sieben der elf Warengruppen einen Anstieg aus. Im Bereich Chemie-Pharma belasteten namentlich die immunologischen Produkte das Gruppenergebnis. Auf der Plusseite standen unter anderem die Bijouterie und Juwelierwaren mit einer Zunahme um 443 Millionen Franken oder +44,4 Prozent. Auch die Sparten Uhren sowie Maschinen und Elektronik profitierten im Januar 2025 von einem Nachfrageplus (+2,7 und +1,8 Prozent). Dadurch stiegen die Exporte der Uhren auf den höchsten Stand seit August 2024.
Bezogen auf die geografische Entwicklung beschränkte sich der Rückgang fast vollständig auf Nordamerika (–982 Millionen Franken; –17,9 Prozent), wobei hier hauptsächlich die USA (Pharmasparte) betroffen waren. Die Exporte Richtung Europa und Asien verharrten insgesamt knapp unter dem Vormonatsniveau (–0,6 und –0,3 Prozent). Bei Erstgenanntem gingen zwar die Lieferungen nach Slowenien um 882 Millionen Franken zurück, dafür legten jene nach Italien, Frankreich und Spanien kumuliert um 770 Millionen Franken zu. In Asien verringerten sich die Ausfuhren nach China um 444 Millionen Franken, derweil jene in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Saudi-Arabien, Südkorea und Singapur summiert um 218 Millionen Franken stiegen.
Importe: Drei Viertel der Warengruppen im Plus
Trotz eines Anstiegs in neun von zwölf Warengruppen gingen die Importe insgesamt zurück, bedingt durch Rückgänge in den drei bedeutendsten Sektoren. Besonders stark fiel das Minus bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten aus, die nach dem Hoch im Vormonat um 19,5 Prozent oder 1,5 Milliarden Franken sanken. Auch Maschinen und Elektronik (–2,1 Prozent) sowie Fahrzeuge (–5,0 Prozent) verzeichneten Einbussen von kumuliert 146 Millionen Franken. Nennenswert stiegen demgegenüber die Einfuhren in den Sparten Metalle, Nahrungs- und Genussmittel und Präzisionsinstrumente.
Die Schweiz führte im Januar 2025 aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen weniger Güter ein. Prozentual am gewichtigsten war der Nachfragerückgang nach Waren aus Asien (–8,6 Prozent). Deutlich zeigte sich dies bei den Einfuhren aus Japan, die im Dezember noch stark gestiegen waren, nun jedoch um ein Drittel sanken. Aus Nordamerika wurden wertmässig 0,5 Prozent weniger Güter bezogen (USA: +2,5 Prozent), während die Einfuhren aus Europa um 3,7 Prozent abnahmen. Dabei gingen unter anderem die Lieferungen aus Slowenien (–330 Millionen Franken; Pharma) und Deutschland (–104 Millionen Franken) zurück.
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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit