April 2025: Rückläufiger Aussenhandel relativiert das starke Vormonatsplus

Nach zwei Monaten kräftigen Wachstums hat der Schweizer Aussenhandel im April 2025 deutlich an Dynamik verloren. Saisonbereinigt reduzierten sich die Exporte um 9,2 Prozent, die Importe sogar um 15,6 Prozent. Haupttreiber dieser Entwicklung blieb – wie in den Vormonaten – die ausgeprägte Volatilität im chemisch-pharmazeutischen Sektor. Der markante Rückgang bei den Importen führte zu einem neuen monatlichen Rekordüberschuss in der Handelsbilanz von 6,3 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Der schweizerische Aussenhandel zeigt sich weiterhin volatil und ohne eindeutigen Auf- oder Abwärtstrend. Nach dem zweistelligen Plus im Vormonat nahmen die Exporte im April 2025 saisonbereinigt um 9,2 Prozent (real: –3,3 Prozent) ab. Trotzdem blieben die Ausfuhren mit 25,2 Milliarden Franken auf hohem Niveau und schrieben den zweithöchsten je registrierten Wert. Mit einem Minus von 15,6 Prozent (real: –10,0 Prozent) erlitten die Importe den stärksten Monatsrückgang seit April 2020 und fielen auf einen ähnlichen Stand wie zu Jahresbeginn 2025 zurück. Aufgrund dieser Entwicklung resultierte ein neuer Monatshöchstwert beim Handelsbilanzüberschuss von 6,3 Milliarden Franken.

Medikamentenexporte sinken innert Monatsfrist um 2,9 Milliarden Franken

Der Exportrückgang im April 2025 ist vollständig auf die chemisch-pharmazeutischen Produkte zurückzuführen. Im Vergleich zum Rekordwert des Vormonats sanken hier die Ausfuhren um 3,0 Milliarden Franken oder 17,1 Prozent. Hauptverantwortlich für diese negative Entwicklung war der Einbruch bei den Medikamentenausfuhren, die um 43,9 Prozent oder 2,9 Milliarden Franken zurückgingen. Im Gegensatz dazu legten die Uhrenexporte kräftig zu. Sie erhöhten sich um 16,0 Prozent und erreichten damit einen monatlichen Höchststand von 2,6 Milliarden Franken. Auch die Sparten Maschinen und Elektronik (+1,4 Prozent) sowie Präzisionsinstrumente (+2,3 Prozent) entwickelten sich positiv.

Die Ausfuhrverluste betrafen in erster Linie Nordamerika (–34,7 Prozent), insbesondere die USA: Die Exporte dorthin sanken innert Monatsfrist um 3,2 Milliarden Franken oder 36,1 Prozent. Im Gegensatz dazu hielten sich die Ausfuhren nach Europa (–0,3 Prozent) stabil. Dabei vermochten Deutschland und Frankreich mit einem kumulierten Exportzuwachs von 393 Millionen Franken das starke Minus nach Slowenien (Chemie-Pharma ) von 488 Millionen Franken nicht vollständig zu kompensieren. Eine positive Dynamik zeigte sich in Asien (+4,4 Prozent), wohin unter anderem nach China (+15,2 Prozent) und Japan (+5,0 Prozent) mehr exportiert wurde.

Importe: Zehn der zwölf Warengruppen im Minus

Die Abnahme der Importe traf eine breite Güterpalette: Zehn der zwölf Warengruppen wiesen ein Minus auf. Den weitaus grössten Beitrag zum Gesamtrückgang leisteten die chemischpharmazeutischen Produkte, deren Einfuhren um knapp einen Drittel oder 3,2 Milliarden Franken tiefer ausfielen. Namhafte Rückgänge gab es auch bei den Energieträgern (–13,0 Prozent), Fahrzeugen (–3,4 Prozent; Luft- und Raumfahrt) und Präzisionsinstrumenten (–6,2 Prozent). Einen Zuwachs registrierten die Importe von Bijouterie und Juwelierwaren (+9,6 Prozent).

Aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen führte die Schweiz im April 2025 weniger Güter ein. Besonders ausgeprägt war der Einbruch in Europa (–20,1 Prozent oder –3,5 Milliarden Franken), was vor allem auf tiefere Einfuhren aus Slowenien (–60,1 Prozent), Italien (–23,3 Prozent) und Frankreich (–11,9 Prozent) im Gesamtwert von 3,4 Milliarden Franken zurückzuführen ist. In den beiden erstgenannten Ländern waren vor allem Chemie-Pharma-Produkte rückläufig. Aus Nordamerika wurden 15,4 Prozent weniger Waren nachgefragt (USA: –15,4 Prozent). Die Bezüge aus Asien gingen vergleichsweise moderat zurück (–2,6 Prozent), wobei sich Südkorea mit einem kräftigen Plus von 66,3 Prozent positiv abhob.

Link zur Medienmitteilung
Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit