Mai 2024: Trotz Rückgang hält sich der Aussenhandel auf hohem Niveau

Nach dem starken Wachstum im Vormonat glitt der schweizerische Aussenhandel im Mai 2024 ins Minus. Während die Exporte saisonbereinigt um 1,6 Prozent sanken, verringerten sich die Importe um 3,8 Prozent. Ausfuhrseitig verblieb der Absatz nahe der 23-Milliarden-Franken-Marke. Auch importseitig hielt sich der Handel auf hohem Niveau. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 4,1 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Nach drei aufeinanderfolgenden Monaten im Plus sanken die Exporte im Mai 2024 saisonbereinigt um 1,6 Prozent (real: –3,5 Prozent). Mit 22,8 Milliarden Franken schrieben sie trotzdem das drittbeste Ergebnis seit Anfang 2023 und setzten damit den Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Derweil verloren die Importe gegenüber dem April 2024 3,8 Prozent (real: –4,3 Prozent) an Wert. Innert der letzten sechs Monate lösten sich Plus und Minus alternierend von Monat zu Monat ab, wodurch die Importe insgesamt zur Stagnation neigen. In der Handelsbilanz ergab sich ein Aktivsaldo von 4,1 Milliarden Franken.
Exporte nach Japan steigen innert Monatsfrist um 104 Millionen Franken
Im Mai 2024 lagen trotz des Gesamtexportminus sechs der elf Wirtschaftssparten im Plus. Sinkende Exporte verbuchten namentlich Maschinen und Elektronik (–1,4 Prozent) sowie Chemisch-pharmazeutische Produkte (–3,1 Prozent; real: –6,7 Prozent). Positiv entwickelten sich insbesondere Metalle (+2,6 Prozent; real: +0,7 Prozent) und Bijouterie und Juwelierwaren (+2,0 Prozent; real: +8,0 Prozent). In der Metallbranche stagnierten die Exporte seit Anfang 2023. Während die Exporte von Uhren in den ersten drei Monaten 2024 rückläufig waren, lag der monatliche Auslandumsatz im April und Mai (+ 4,7 und +0,7 Prozent) wieder über 2,2 Milliarden Franken.
Die Exporte in die drei wichtigsten Absatzmärkte Europa (–0,8 Prozent), Nordamerika (–0,8 Prozent) und Asien (–2,3 Prozent) gingen allesamt zurück. Innerhalb der Kontinente kontrastierte die Entwicklung zwischen den einzelnen Ländern stark. So sanken die Exporte nach Deutschland um 332 Millionen Franken (–9,3 Prozent), während jene nach Österreich zum zweiten Mal in Folge markant stiegen (+178 Millionen Franken oder +33,4 Prozent). Auch in Asien zeigten sich grosse Gegensätzlichkeiten: Die Exporte nach China gingen um einen Fünftel zurück (–281 Millionen Franken), wogegen jene nach Japan um einen Sechstel oder 104 Millionen Franken stiegen
Autoimporte sinken um 153 Millionen Franken
Der Rückgang beim Import traf eine breite Güterpalette: Am deutlichsten belasteten aber die Mindereinfuhren in den Sparten Chemisch-pharmazeutische Produkte (–216 Millionen Franken), Fahrzeuge (–178 Millionen Franken; davon Personenautos: –153 Millionen Franken) sowie Maschinen und Elektronik (–120 Millionen Franken) das Gesamtergebnis. Ebenfalls deutlich im Minus lagen die Importe von Bijouterie und Juwelierwaren, die um 11,3 Prozent abnahmen (–78 Millionen Franken). Die Warengruppe verzeichnet seit Oktober 2023 einen sehr starken volatilen Verlauf.
Aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen führte die Schweiz im Mai 2024 weniger Güter ein. Ausgeprägt war der Nachfragerückgang für Waren aus Asien (–217 Millionen Franken oder –6,2 Prozent). Die Bezüge aus Nordamerika sanken um 1,8 Prozent und jene aus Europa um 0,9 Prozent. Bei Asien brachen – nach dem massiven Plus im Vormonat – die Importe aus Japan gleich um 214 Millionen Franken ein (Chemie-Pharma). Zugleich stiegen die Einfuhren aus Singapur um 106 Millionen Franken. In Europa belasteten die Importminusse bei Slowenien und Deutschland das Gesamtergebnis um insgesamt 418 Millionen Franken. Dagegen nahmen die Einfuhren aus Italien um 162 Millionen Franken zu.
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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit