Erstes Quartal 2022: Aussenhandel eilt von Rekord zu Rekord

Der schweizerische Aussenhandel wuchs auch im ersten Quartal des Jahres 2022 und erreichte einen neuen Höchststand. Während die Importe dabei weiter an Fahrt (+6,7 Prozent) gewannen, verloren die Exporte (+1,2 Prozent) leicht an Schwung. In beiden Verkehrsrichtungen erreichten die Preise sehr hohe Niveaus. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung ging der Handelsbilanzüberschuss deutlich zurück (–2,8 Milliarden Franken).

Gesamtentwicklung

Im ersten Quartal 2022 wuchsen die Exporte saisonbereinigt um 1,2 Prozent oder 791 Millionen Franken (real: +2,4 Prozent) und schrieben damit ihre siebte vierteljährliche Zunahme in Folge. Die Importe kletterten um 6,7 Prozent (real: +2,7 Prozent) und schlossen 3,5 Milliarden Franken höher als im Vorquartal. In beiden Handelsrichtungen wurden damit neue Höchststände erreicht. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich im ersten Quartal 2022 auf 8,7 Milliarden Franken, was den tiefsten Wert seit dem dritten Quartal 2020 darstellt.

Uhrenexporte: Viertes Quartalswachstum in Folge

Den grössten Beitrag zum Quartalsplus leisteten die Exporte von Uhren, deren Versand um 5,3 Prozent oder 306 Millionen Franken zulegte. Es folgten die Metalle mit +6,3 Prozent (+231 Millionen Franken) sowie die Maschinen und Elektronik mit +2,4 Prozent (+190 Millionen Franken). Die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten stiegen um 4,2 Prozent oder 181 Millionen Franken. Alle vier genannten Warengruppen bestätigten damit den Wachstumstrend der Vorquartale. Derweil verringerten sich die Exporte von chemisch-pharmazeutischen Produkten leicht (–0,7 Prozent oder –247 Millionen Franken). Trotz des Anstiegs bei den immunologischen Produkten (+7,1 Prozent) drückte der Exportrückgang bei den pharmazeutischen Wirkstoffen (–10,0 Prozent) das Gruppenergebnis ins Minus. Rückläufig waren auch die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (–10,8 Prozent oder –337 Millionen Franken).

Während die Exporte nach Nordamerika und Asien nahezu im Gleichschritt wuchsen (+3,7 und +3,6 Prozent / +492 und +489 Millionen Franken), verharrte der Absatz in Europa auf 37,5 Milliarden Franken. Bei Erstgenanntem nahmen die Ausfuhren in die USA (Pharma) um 5,0 Prozent oder 611 Millionen Franken zu, was niveaumässig einen neuerlichen Quartalsrekord darstellt. In Asien stachen China und Japan heraus, wohin summiert Mehrexporte im Umfang von fast einer halben Milliarde Franken gingen. Bei Europa erhöhten sich namentlich die Ausfuhren nach Slowenien (Pharma), Deutschland und Italien um insgesamt 585 Millionen Franken, zugleich sanken aber jene nach Spanien innert Quartalsfrist um 541 Millionen Franken.

Importe: Dreiviertel der Hauptgruppen im Plus

Abgesehen von Bijouterie und Juwelierwaren (–15,1 Prozent), Textilien, Bekleidung und Schuhe (–3,7 Prozent) sowie Präzisionsinstrumenten (–0,5 Prozent) verzeichneten die übrigen Warengruppen einen Importanstieg im ersten Quartal 2022. Den grössten Beitrag lieferten mit +1,8 Milliarden Franken die Energieträger (+46 Prozent), welcher allerdings nicht auf höhere Volumen, sondern ausschliesslich auf steigende Preise zurückzuführen war (real +0,8 Prozent). Stark zugelegt haben ebenfalls die Importe von chemisch-pharmazeutischen Produkten, welche um 11,8 Prozent oder 1,7 Milliarden Franken wuchsen. Auch die Importe von Metallen notierten höher (+187 Millionen Franken oder +4,2 Prozent) und setzten damit ihren seit sieben Quartalen anhaltenden Wachstumstrend fort.

Mit Blick auf die wichtigsten Importmärkte stachen vor allem die Regionen Europa (+10,9 Prozent) und Nordamerika (+9,4 Prozent) hervor. Die Einfuhren aus Deutschland (+1,7 Milliarden Franken), Slowenien (+520 Millionen Franken), Österreich und Irland stiegen alle im zweistelligen Prozentbereich. Ebenso jene aus den USA (+12,1 Prozent), welche um 376 Millionen Franken zunahmen. Die Importe aus Asien stagnierten insgesamt (+0,4 Prozent). Dabei verharrten die Bezüge aus China nahezu auf dem Niveau des Vorquartals (+0,2 Prozent). Die Bezüge aus Singapur legten um +14,7 Prozent zu und haben sich damit seit dem ersten Quartal 2019 verdoppelt.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit