Aussenhandel schwächelt im Oktober 2022

Im Oktober 2022 schwächte sich der Schweizer Aussenhandel in beiden Verkehrsrichtungen ab. Die Exporte schrumpften gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und die Importe um 1,4 Prozent. Während bei den Exporten eine breite Güterpalette vom Rückgang betroffen war, belasteten einfuhrseitig die chemisch-pharmazeutischen Produkte das Gesamtergebnis. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 3 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Nach zwei aufeinanderfolgenden Monaten mit einem Plus sanken die Exporte im Oktober 2022 saisonbereinigt um 1,1 Prozent (real: −1,8 Prozent). Dennoch verblieben sie auf einem positiven Trend. Die Importe gingen innert Monatsfrist um 1,4 Prozent zurück (real: −0,8 Prozent), wobei diese seit Mitte des Jahres tendenziell stagnieren. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 3 Milliarden Franken − dem höchsten der letzten sechs Monate.

Exporte nach China sinken den dritten Monat in Folge

Mehr als die Hälfte der Warengruppen wies im Oktober 2022 ein Negativzeichen auf. Die Exporte von Maschinen und Elektronik sanken um 78 Millionen Franken (−2,8 Prozent), nachdem diese in den beiden Vormonaten noch zugelegt hatten. Auch der Versand von Uhren (−4,3 Prozent) und Metallen (−2,7 Prozent) war rückläufig. Letztere bestätigten damit ihren negativen Trend seit dem Allzeithoch im Mai dieses Jahres. Den grössten Rückschlag erlitten jedoch die Fahrzeuge (−125 Millionen oder −26 Prozent), welche im Vormonat noch einen Höhenflug erlebt hatten. Die Exporte von chemisch-pharmazeutischen Produkten stagnierten insgesamt. Hier glichen die Mehrlieferungen von Medikamenten den Rückgang bei den immunologischen Produkten und den Wirkstoffen aus. Geografisch betrachtet legten nur die Exporte nach Nordamerika (+5,2 Prozent; USA: +7,3 Prozent) zu, während jene in die beiden anderen Hauptmärkte zurückgingen. Asien wies gegenüber dem Vormonat ein Minus von 4,7 Prozent aus, während der Absatz in Europa um 1,9 Prozent schrumpfte. Hier registrierten Österreich, Spanien und Slowenien die stärksten Rückgänge (kumuliert: −593 Millionen Franken). Immerhin hielt der Anstieg in Italien (Energieträger) um einen Viertel oder +488 Millionen Franken das Minus in Grenzen. In Asien belasteten vor allem die gesunkenen Lieferungen nach China (−8,5 Prozent; dritter Rückgang in Folge) und Japan (−8,9 Prozent) das Kontinentalergebnis.

Der Rückgang bei Chemie-Pharma belastet die Gesamtimporte

Importseitig wirkte sich der Rückgang bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten von einer halben Milliarde Franken (−8,8 Prozent) stark auf das Gesamtergebnis aus. Besonders betroffen waren die Medikamente, die um einen Fünftel oder 565 Millionen Franken schrumpften; im Vormonat hatten diese noch um einen Drittel zugelegt. Dagegen erhöhten sich die Importe von Fahrzeugen – insbesondere von Luftfahrzeugen – um 3,1 Prozent (+52 Millionen Franken) und jene von Metallen um 1,0 Prozent (+15 Millionen Franken). Die Bezüge von Energieträgern wuchsen um 7,3 Prozent (+157 Millionen Franken), was jedoch ausschliesslich auf gestiegene Preise zurückzuführen war (real: +1,1 Prozent). Die Entwicklung auf den drei wichtigsten Beschaffungsmärkten verlief uneinheitlich: Während die Importe aus Nordamerika und Europa um −3,7 bzw. −1,2 Prozent sanken, stiegen jene aus Asien um 3,3 Prozent auf einen neuen Höchststand. In Europa zogen namentlich die um 290 Millionen Franken gesunkenen Einfuhren aus Slowenien und Spanien (Chemie-Pharma) das Gesamtergebnis ins Minus. Bei den asiatischen Partnern standen den Mehrbezügen aus China und Japan (kumuliert: +194 Millionen Franken) verringerte Importe aus Singapur (−143 Millionen Franken) gegenüber.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit