Gemeinsam und digital gerüstet – für starke Schweizer Exporte
Statement von Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) im swiss export Journal.
Der internationale Handel steuert rund 40 Prozent zum Bruttoinlandprodukt der Schweiz bei und ist ein zentraler Faktor für das Wachstum, die wirtschaftliche Entwicklung und letztlich auch den Wohlstand unseres Landes.
Die Covid-Krise hat markante Einschnitte für sämtliche Bereiche unserer Wirtschaft zur Folge, auch unsere Exportwirtschaft ist stark betroffen. Für 2020 rechnet der Bund mit einem Exportrückgang von über 10 Prozent. Neben dem weltweiten Nachfrageeinbruch haben unsere Exporteure unter anderem mit gestörten Lieferketten, Einschränkungen bei Personen- und Warenverkehr oder dem Risiko von Zahlungsausfällen zu kämpfen. Mit der erwarteten Wiederbelebung des internationalen Wirtschaftsumfelds dürften die positiven Aussichten für das kommende Jahr zwar steigen, bis zu einer vollständigen Normalisierung werden wir aber weiter stark gefordert bleiben.
Angesichts der Bedeutung des Aussenhandels für unser Land ist es umso wichtiger, den exportorientierten KMU für die kommende Zeit bestmögliche Voraussetzungen mitzugeben. Wie bis anhin wird sich der Bund für einen hindernisfreien Zugang zu ausländischen Märkten einsetzen. Besondere Situationen erfordern aber eben auch besondere Massnahmen. Bereits im März hat der Bundesrat ein Massnahmenpaket zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen verabschiedet. Um unter erschwerten Umständen vorhandene Exportpotentiale effizient nutzen und neue schaffen zu können, ist ein gemeinsames Wirken von zusätzlicher Wichtigkeit. Die Exportförderinstrumente des Bundes haben bereits erste praxisorientierte Unterstützungsmassnahmen umgesetzt, auch zahlreiche Verbände bieten ihren Mitgliedern zielgerichtete Beratungs- und Informationsdienstleistungen an. Schliesslich zeigen sich auch unsere Exporteure selbst äusserst agil.
Um in einem verschärften internationalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben, müssen wir alles daransetzen, das Qualitätslabel «Swiss Made» im Ausland noch schlagkräftiger und sichtbarer zu vermarkten. Bund und Wirtschaft können hier durch eine verstärkte Nutzung von Synergien und gemeinsame Auftritte zusätzliche Wirkung erzielen.
Die letzten Monate haben deutlich gezeigt, dass die Digitalisierung bei eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten von Personen und Waren effiziente Alternativen bietet. Unsere Exportwirtschaft verfügt über ein ausgezeichnetes technisches Rüstzeug, um mit digitalen Lösungen neue Marktchancen zu erschliessen und das Potential der Industrie 4.0 erfolgreich zu nutzen. Der Bund seinerseits ist bestrebt, möglichst gute Rahmenbedingung für einen digitalen Schweizer Wirtschaftsstandort zu schaffen.
Von uns allen ist grosser Einsatz gefordert, um die Prosperität der Schweiz auch für die Zukunft sicherzustellen. Ich bin aber mehr als zuversichtlich, dass wir diesen Weg gemeinsam erfolgreich beschreiten können und dass sich uns dabei gar Chancen eröffnen, die wir als Innovationsweltmeister zu nutzen wissen werden. Ich danke der Schweizer Exportwirtschaft für ihre unentbehrliche und flexible Handlungsbereitschaft in dieser herausfordernden Zeit. Gleichzeitig möchte ich versichern, dass sich der Bundesrat weiterhin für wirkungsvolle Massnahmen zugunsten unserer KMU einsetzen wird.
swiss export Journal 3/20