Die Welt im Wandel – Transformation gestalten

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Statement – von Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA); Foto: Beat Mumenthaler

Stellen Sie sich vor: Die Welt im Wandel – und die Schweiz mittendrin. Tönt das nicht wie ein Schlagwort? Ganz ehrlich: Es ist viel mehr: Es ist die Realität unserer Aussenpolitik! Die Aussenpolitik eines Landes, das den Wandel mitgestaltet und international seine Interessen vertritt: Frieden, Sicherheit, Unabhängigkeit und Wohlstand.

Frieden und Sicherheit stehen heute im Fokus, weil nach wie vor ungelöste Konflikte bestehen – denken wir nur schon an Syrien – und sich der geopolitische Rahmen verändert hat. Heute gibt es mehrere politische Akteure, die eigene Ziele haben und in der Weltpolitik ein gewichtiges Wort mitreden wollen. China sei als ein Beispiel genannt, das zu den bisherigen Grossmächten USA und Russland getreten ist. Eine solche Veränderung des Ordnungsrahmens bringt Unsicherheiten mit sich. Um hier wieder Stabilität zu schaffen, ist auch die Schweiz gefordert. Mit ihren Guten Diensten und dem internationalen Genf bringt sie gute Voraussetzungen mit.

Genf ist auch der Ort, an dem sich die Zukunftsfähigkeit der Schweiz zeigt: Neue Technologien – ein anderer Faktor des Wandels – werfen Fragen auf. Sie betreffen direkt unser Leben in der Zukunft. Dabei geht es nicht nur darum, wie stark das Smartphone unseren Alltag prägt. Jedoch können wir daran erkennen, wie «nachhaltig» neue Technologien unser Leben verändern. Die Digitalisierung bietet grosse Chancen, nicht nur für die Arbeitswelt und die Gesundheitsvorsorge. Zugleich aber müssen Lösungen gefunden werden für die Gefahren der Cyber-Kriminalität oder auch für den Schutz der Privatsphäre.

Der Bundesrat fördert die Rolle Genfs als Zentrum der globalen Digitalgouvernanz und Technologiepolitik. Deshalb hat er unter anderem die Stiftung «Geneva Science-Diplomacy Anticipator» ins Leben gerufen. Sie soll die Auswirkungen wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen auf unsere Gesellschaft antizipieren und Empfehlungen ausarbeiten, wie darauf reagiert werden kann.

Ein weiteres Ziel unserer Aussenpolitik ist die Sicherung des Wohlstands – und somit auch die Sicherung der Exportwege. Auch hier muss die Schweiz den Wandel mitgestalten: Sie hat als exportorientiertes Land ein grosses Interesse an sicheren Handelswegen und guten Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft. Bei einem Exportvolumen von rund 312 Milliarden CHF pro Jahr alleine bei Waren wird deutlich, wie wichtig es für uns ist, hier Strukturen zu schaffen, die wir benötigen. Gerade wenn man das Potenzial in Eurasien ansieht – unabhängig davon, ob man mit Eurasien Europa und Asien zusammen bezeichnet oder nur die Staaten, die im Grenzraum beider Kontinente liegen: Die Schweiz – und ihre Aussenpolitik – arbeitet daran, auch hier die besten Bedingungen für den Export zu schaffen. Mein Motto «Aussenpolitik ist Innenpolitik» gilt auch da: Jede Ware, die wir im Ausland verkaufen können, sichert Wohlstand und Arbeitsplätze in unserem Land!

Ich danke der Schweizer Exportwirtschaft für ihren Beitrag bei der Gestaltung des Wandels. Die Güter und Dienstleistungen, die unser Land verlassen, sind Botschafter unserer Werte und der Qualität unserer Arbeit! Mit anderen Worten: Politik und Wirtschaft gestalten gemeinsam den Wandel! Mit Eurasien – und mit der ganzen Welt!

Ich danke der Schweizer Exportwirtschaft für ihren Beitrag bei der Gestaltung des Wandels. Die Güter und Dienstleistungen, die unser Land verlassen, sind Botschafter unserer Werte und der Qualität unserer Arbeit! Mit anderen Worten: Politik und Wirtschaft gestalten gemeinsam den Wandel! Mit Eurasien – und mit der ganzen Welt!

swiss export Journal 2/20