Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schweizer KMU-Exporteure

Mitgliederumfrage – die Umfrage von swiss export zeigt die Auswirkungen auf die Unternehmen und wo die Belastung am grössten ist.

Bereits seit einem Monat gelten nun die Vorschriften des Bundesrates bezüglich der Corona-Pandemie. Seither wird immer deutlicher, dass diese starke Auswirkungen auf Schweizer KMU-Exporteure haben. In einer Mitgliederumfrage, die im April 2020 von swiss export druchgeführt wurde, nahmen rund 147 von 700 befragten Unternehmen teil. Dabei gaben 80% der TeilnehmerInnen an, im Ausland Absatzschwierigkeiten zu verzeichnen, welche auf die momentane Lage zurückzuführen sind.

Neben den Absatzschwierigkeiten ist eine der grössten Belastungen, mit der 62% der UnternehmerInnen konfrontiert sind, die gestörte Lieferkette und damit auch die Aufrechterhaltung der Vertriebe, Services und Debitorenrisiken. Dazu Botschafter und Leiter der Direktion für Standortförderung Dr. Eric Jakob: «Kurzfristige Lieferengpässe, unterbrochene Logistikketten und Absatzschwierigkeiten in den internationalen Märkten durch COVID-19, oder aber Protektionismus-Tendenzen generell stellen die Schweizer Exporteure vor Herausforderungen.»

Diese sind ohne unterstützende Massnahmen des Bundesrates kaum zu bewältigen. Denn auch nach einer möglichen Lockerung der Vorschriften des Bundesrates stehen den Schweizer KMU schwierige Monate bevor. Rund 52 % der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, erwarten in ihren wichtigsten Exportmärkten in den nächsten zwölf Monaten eine negative Entwicklung von minus 7 bis 30%. Dabei fällt die Abhängigkeit der Schweiz von der EU besonders ins Gewicht.

Um noch grössere Verluste zu verhindern, ist es nötig, die Handlungsfähigkeit der exportierenden Unternehmen in der Schweiz so rasch wie möglich zu sichern. Nur so kann auch das Vertrauen in den Standort Schweiz weiter wachsen. Dieser steht nach wie vor für Qualität, wobei das Siegel «Swiss Made» noch von vielen Unternehmen als Wettbewerbsvorteil betrachtet wird.

KMU machen die Hälfte des schweizerischen Aussenhandels aus. Rund zweidrittel des Exportvolumens werden von Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden realisiert. Wie die Umfrage zeigte, stuft jedes sechste KMU das Risiko eines Konkurses in den nächsten 12 Monaten als gross oder sehr gross ein. Am stärksten sind die Befürchtungen in der Branche «Wirtschaftliche Dienstleistungen» sowie in der Maschinen- und Elektroindustrie. Diese Tatsache gilt es durch die Umsetzung baldiger Massnahmen zu wahren, um auch die Anbindung der Schweiz an den internationalen Handel sichern zu können.