Mai 2025: Exporte erneut rückläufig

Nach einem starken ersten Quartal blieb der schweizerische Aussenhandel im Mai 2025 insbesondere ausfuhrseitig unter Druck. Während die Importe im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt leicht um 0,8 Prozent zunahmen, gingen die Exporte wie bereits im April deutlich zurück und verzeichneten ein Minus von 13,6 Prozent. Infolge dieser gegenläufigen Entwicklungen verringerte sich der Handelsbilanzüberschuss auf 2,0 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Die Exporte sind im Mai 2025 saisonbereinigt um 13,6 Prozent (real: –10,2 Prozent) auf 21,0 Milliarden Franken gesunken. Die Korrektur, die nach einem starken ersten Quartal im April einsetzte, hat sich mit dem zweiten zweistelligen Rückgang in Folge fortgesetzt. Die Importe erholen sich nach dem deutlichen Dämpfer im Vormonat leicht und legen um 0,8 Prozent (real: +0,5 Prozent) zu. Nach dem positiven Ausschlag im März scheinen sich die Einfuhren zu stabilisieren. Angesichts der divergierenden Entwicklungen resultierte mit 2,0 Milliarden Franken der tiefste Handelsüberschuss seit Dezember 2023.

Exporte geben auf breiter Front nach

Der Exportrückgang im Mai 2025 traf eine breite Güterpalette, erstreckte sich dieser doch über 9 von 11 Warengruppen. Hauptverantwortlich für das Ausmass war jedoch die Sparte der chemisch-pharmazeutischen Produkte. Nach einem deutlich positiven ersten Quartal reduzierten sich die Exporte dort wie schon im April um rund einen Fünftel (2,6 Milliarden Franken) auf 11,1 Milliarden Franken – betroffen waren Medikamente und immunologische Produkte gleichermassen. Auch die Ausfuhren von Uhren (–21,1 Prozent) und Präzisionsinstrumenten (–10,1 Prozent) gingen kumuliert um 690 Millionen Franken zurück. Erstere verzeichneten noch im April ein deutliches Plus. Während die Maschinen- und Elektronikexporte weiterhin stagnierten, legte die Warengruppe Bijouterie und Juwelierwaren um 16,9 Prozent oder 165 Millionen Franken zu.

Regional zeigt sich ein gemischtes Bild: Wie im Vormonat betraf das Ausfuhrminus allen voran Nordamerika (–39,6 Prozent), insbesondere die USA, wohin die Exporte um weitere 2,3 Milliarden Franken einbrachen. Nachdem sich die Ausfuhren dorthin im März auf ein Rekordstand verdoppelten, rutschten sie nun auf das tiefste Niveau seit Ende 2020. Auch die Ausfuhren nach Europa sanken im Berichtsmonat um 7,2 Prozent oder 976 Millionen Franken. Besonders stark war hier der Lieferrückgang nach Slowenien (–726 Millionen Franken; Chemie-Pharma). Leicht positiv präsentierte sich hingegen der asiatische Markt (+0,4 Prozent).

Importe: Chemisch-pharmazeutische Produkte und Energieträger verantwortlich für die positive Entwicklung

Nach dem hohen Minus im Vormonat nahmen die Importe im Mai 2025 saisonbereinigt minimal zu (+0,8 Prozent), dies obwohl die Mehrheit der Warengruppen einen Rückgang auswiesen. Für den Gesamtanstieg waren letztlich die Importe von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+3,4 Prozent) sowie Energieträgern (+11,6 Prozent) verantwortlich. Bei Ersteren zeigten sich indes die beiden Vormonate sehr volatil: Dem massiven Plus im März von 30,0 Prozent folgte in fast gleicher Grössenordnung ein heftiges Minus. Derweil stagnierten die Einfuhren von Fahrzeugen und Metallen sowie jene von Nahrungs- und Genussmitteln im Mai 2025 insgesamt.

Die Schweiz führte im Mai aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen mehr Güter ein. Am stärksten war der Anstieg bei Nordamerika mit +9,6 Prozent (USA: +6,5 Prozent), gefolgt von Europa mit +3,0 Prozent. Nach der äusserst volatilen Entwicklung in den beiden Vormonaten stiegen die Einfuhren aus Slowenien im Berichtsmonat um 7,7 Prozent oder 144 Millionen Franken; in demselben Umfang legten auch die Bezüge aus Italien zu. Die Einfuhren aus Irland verdoppelten (+219 Millionen Franken) sich derweil sogar auf 437 Millionen Franken. Die Bezüge aus Asien erhöhten sich insgesamt um 1,8 Prozent. Erwähnenswert sind hier die um rund 60 Prozent gestiegenen Einfuhren aus Singapur.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit