Drittes Quartal 2024: Aussenhandel im Minus nach Rekordergebnis im Vorquartal

Während der Aussenhandel im zweiten Quartal noch merklich zugelegt und mit einem Rekordergebnis aufgewartet hatte, glitt er im dritten Quartal 2024 ins Minus. So verringerten sich die Exporte saisonbereinigt um 4,3 Prozent und die Importe um 2,9 Prozent. In der Handelsbilanz resultierte trotzdem ein hoher Überschuss von 11,3 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Nach einem kräftigen Plus im zweiten Quartal rutschten die Exporte im dritten Quartal 2024 mit –4,3 Prozent (real: –5,9 Prozent) sichtbar in die Negativzone. Trotzdem lagen die Exporte mit 66,1 Milliarden Franken niveaumässig immer noch über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Quartale. Die Importe sanken saisonbereinigt um 2,9 Prozent (real: –0,9 Prozent). Die seit dem zweiten Quartal 2023 registrierte Stagnation setzte sich damit fort. Zugleich wiesen die Importe den niedrigsten Stand seit dem Schlussquartal 2021 auf. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich auf 11,3 Milliarden Franken, was den bisher zweithöchsten Quartalsüberschuss darstellt.

Breitgestreuter Exportrückgang

Der Exportrückgang traf acht der elf Warengruppen. Die umsatzgrösste Gruppe, die chemischpharmazeutischen Produkte, verzeichnete ein Minus von 2,3 Milliarden Franken (–6 Prozent). Besonders deutlich sanken die Lieferungen von Medikamenten (–924 Millionen Franken). Einzig die Sparte Roh- und Grundstoffe vermochte ihre Lieferungen erneut zu steigern. Bei den Metallen resultierte eine deutliche Abnahme (–7,9 Prozent). Ferner gingen die Exporte von Fahrzeugen, Präzisionsinstrumenten und Uhren zurück. Letztgenannte Sparte schwingt seit drei Quartalen umsatzmässig um die 6,5 Milliarden-Franken-Marke. Weiterhin rückläufig waren zudem die Lieferungen von Maschinen und Elektronik: Die Exportentwicklung hier zeigt seit dem ersten Quartal 2023 eine leicht negative Tendenz.

In sämtlichen grossen Absatzgebieten setzte die Schweiz im dritten Quartal 2024 weniger Güter ab. Um hohe 14,8 Prozent reduzierten sich die Lieferungen nach Nordamerika (USA: –15,4 Prozent; Pharma). Allerdings ist zu erwähnen, dass hier die Exporte im Vorquartal um einen Fünftel zugelegt hatten. Der Versand nach Europa nahm um 3,7 Prozent ab und jener nach Asien um 2,1 Prozent. In Europa stachen namentlich Slowenien, und Frankreich mit einem kumulierten Rückgang von 856 Millionen Franken heraus. Derweil stiegen die Ausfuhren nach Spanien um 160 Millionen Franken. In Asien waren zahlreiche Länder von einem Rückgang betroffen, so Hongkong, Japan und Südkorea.

Importe: Energieträger, Metalle und Fahrzeuge merklich rückläufig

Importseitig dominierten zwar ebenfalls die Minuszeichen, immerhin stemmten sich aber fünf der zwölf Warengruppen gegen die Negativentwicklung. Rund die Hälfte des Importrückgangs im dritten Quartal 2024 entfiel auf die chemisch-pharmazeutischen Produkte, namentlich auf die Sparte Medikamente. Prozentual deutlich stärker verringerten sich derweil die Einfuhren von Energieträgern, Metallen und Fahrzeugen, die kumuliert ein Minus von 926 Millionen Franken auswiesen. Auf der Plusseite befand sich unter anderem die Sparte Nahrungs-und Genussmittel.

Während die Importe aus Europa und Asien sanken (–4,0 und –2,1 Prozent), stiegen jene aus Nordamerika (+8,3 Prozent). In Europa zeigte sich eine kontrastierende Entwicklung: Deutlich gesunkenen Einfuhren aus Deutschland, Frankreich und Österreich im Gesamtumfang von 1,6 Milliarden Franken, standen Mehrimporte aus Slowenien und Italien von insgesamt 513 Millionen Franken gegenüber. In Asien fiel insbesondere der Rückgang aus Singapur und Südkorea ins Gewicht.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit