Jahr 2022: Preisgetriebenes Wachstum im Aussenhandel

Geprägt von steigenden Preisen legte im Jahr 2022 der schweizerische Aussenhandel nominal deutlich zu. So stiegen die Exporte um 7,2 Prozent, stagnierten jedoch preisbereinigt. Derweil wuchsen die Importe um nominal 16,8 Prozent und nahmen real leicht zu. Im letzten Quartal des Jahres war der Handel in beiden Verkehrsrichtungen rückläufig. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 43,5 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Die Exporte stiegen im Jahr 2022 um 7,2 Prozent auf ein Allzeithoch von 278,6 Milliarden Franken. Die Importe legten kräftig um 16,8 Prozent zu und erreichten ebenfalls einen Höchststand. In beiden Verkehrsrichtungen war die Entwicklung fast ausschliesslich von Preissteigerungen geprägt (real: +0,1 und +0,7 Prozent). Auf Quartalssicht resultierte in beiden Handelsrichtungen nach drei positiven Perioden im Schlussquartal ein Minus. Der Überschuss in der Handelsbilanz betrug zum Jahresende 43,5 Milliarden Franken (Vorjahr: 58,5 Milliarden Franken).

Breit abgestütztes Exportplus

Das 2022 erzielte Exportwachstum (+18,8 Milliarden Franken) war breit abgestützt; neun der elf Hauptgruppen lagen im Plus. Den grössten Beitrag lieferte mit 3,7 Milliarden Franken die umsatzstärkste Gruppe der chemisch-pharmazeutischen Produkte, wobei die Lieferungen von Roh- und Grundstoffen sowie immunologischen Produkten (kumuliert 4,1 Milliarden Franken) ausschlaggebend waren. Mit die kräftigsten Wachstumsraten wiesen hingegen, wie bereits im Vorjahr, die Uhren sowie die Bijouterie und Juwelierwaren auf, welche mit 11,4 und 14,8 Prozent beide zweistellig zulegten und neue Rekordniveaus schrieben. Ebenfalls, wenn auch nicht ganz so stark, stiegen die Ausfuhren von Maschinen und Elektronik (+1,9 Milliarden Franken oder +6,1 Prozent), von Metallen (+1,2 Milliarden Franken oder +8,5 Prozent) und von Präzisionsinstrumenten (+729 Millionen Franken oder +4,2 Prozent).

In allen drei bedeutenden Wirtschaftsräumen setzte die Schweizer Exportindustrie mehr Güter ab: Die Lieferungen nach Asien stiegen innert Jahresfrist um 8,6 Prozent, diejenigen nach Nordamerika um 7,8 Prozent und Europa legte um 6,3 Prozent zu. Bei letzterem entwickelten sich die Ausfuhren nach Slowenien (+44,1 Prozent; Chemie-Pharma) sowie nach Italien (+37,1 Prozent; Strom, Chemie-Pharma) besonders dynamisch. Die Lieferungen nach Slowenien liegen damit 2,5 Mal höher als noch 2020. In Asien war Japan mit einem Anstieg von einem Fünftel stärkster Treiber; in Nordamerika legten die USA um 7,9 Prozent zu.

Importe: Drei Viertel des Anstiegs kommt von Europa

Importseitig legte 2022 die gesamte Güterpalette zu. Steigende Energiepreise führten bei den Energieträgern zu einer Verdoppelung der Bezüge auf 12,7 Milliarden Franken (real: –1,4 Prozent). Damit ist diese Gruppe für über einen Drittel des Gesamtanstiegs verantwortlich. Ebenfalls deutlich zugenommen haben die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten, welche um 10,1 Milliarden Franken (+18,3 Prozent) stiegen. Zweistellige Wachstumsraten wiesen auch die Bezüge von Metallen (+15,0 Prozent), Bijouterie und Juwelierwaren (+11,7 Prozent) sowie von Maschinen und Elektronik (+10,5 Prozent) auf. Bei letzteren erhöhten sich die Importe von elektrischen und elektronischen Artikeln um einen Fünftel.

Auch die Einfuhren nahmen aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen zu. Die Bezüge aus Europa kletterten um 26 Milliarden Franken oder 18,2 Prozent nach oben, wobei alle im Handel relevanten EU-Länder zulegten. Beinahe die Hälfte des Gesamtimportwachstums ist auf die Länder Frankreich, Deutschland und Italien zurückzuführen, welche zwischen 13,3 und 33,0 Prozent wuchsen. Slowenien sticht zudem mit einer Verdreifachung der Importe hervor. In Asien (+4,5 Milliarden Franken) resultierte das Plus vor allem aus Mehrbezügen aus China (+13,5 Prozent). Das stärkste Wachstum aller drei Regionen verzeichnete hingegen Nordamerika mit 22,0 Prozent (USA).

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit