Zweites Quartal 2022: achtes Quartalsplus in Serie
Der schweizerische Aussenhandel legte auch im zweiten Quartal 2022 zu und wies für beide Handelsrichtungen neue Höchstwerte aus. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent und die Importe um 2,4 Prozent. Sowohl import- wie auch exportseitig zogen die Preise an. In der Handelsbilanz resultierte ein Quartalsüberschuss von 7,6 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Im zweiten Quartal 2022 nahmen die Exporte saisonbereinigt um 0,9 Prozent oder 603 Millionen Franken zu (real: −0,5 Prozent). Dies stellt den achten Quartalsanstieg in Folge dar und markiert zugleich mit 66,2 Milliarden Franken einen neuerlichen Höchststand. Die Importe wuchsen innert Quartalsfrist um 2,4 Prozent (real: +0,6 Prozent) auf den Rekordstand von 58,6 Milliarden Franken. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 7,6 Milliarden Franken – dies ist der niedrigste Aktivsaldo seit dem dritten Quartal 2020.
Uhrenexporte stagnieren auf hohem Niveau
Der Exportanstieg im zweiten Quartal 2022 basierte auf den drei Warengruppen Maschinen und Elektronik (+420 Millionen Franken), Bijouterie und Juwelierwaren (+334 Millionen Franken) sowie Metallen (+223 Millionen Franken). Letztgenannte verzeichneten seit Jahresbeginn ein kräftiges Wachstum, wodurch die Ausfuhren auf einen neuen Höchststand kletterten. Während der Versand von Präzisionsinstrumenten gegenüber dem Vorquartal leicht zulegte, stagnierte jener von Uhren auf hohem Niveau. Derweil verringerten sich die Exporte von chemischpharmazeutischen Produkten um 1,2 Prozent oder 403 Millionen Franken. Der Rückgang betraf alle drei Untergruppen, besonders deutlich aber die immunologischen Produkte (−1,3 Milliarden Franken).
Die Entwicklung nach Absatzräumen verlief gegensätzlich: Während die Ausfuhren nach Europa um 3,4 Prozent auf den neuen Rekordwert von 39,2 Milliarden Franken wuchsen, gingen die Exporte nach Asien und Nordamerika leicht zurück (−0,6 und −0,3 Prozent auf 14,0 und 13,5 Milliarden Franken). In Europa stach Slowenien (+738 Millionen Franken; Pharma) heraus. Zu nennen ist auch Italien (+4,0 Prozent oder +182 Millionen; Pharma und Energieträger), welches zugleich einen neuen Rekordstand auswies. In Asien drückten die rückläufigen Ausfuhren nach China, welches den vierten Rückgang in fünf Quartalen auswies, sowie jene nach Japan und Hongkong (−15,0 Prozent) das Kontinentsergebnis. Insgesamt verringerten sich hier die Verkäufe kumuliert um 593 Millionen Franken. In Nordamerika sanken die Lieferungen in die USA innert Quartalsfrist um 257 Millionen Franken (Pharma).
Importe aus Slowenien vervierfachen sich innert Jahresfrist
Nahezu alle wichtigen Warengruppen legten im zweiten Quartal 2022 zu. Das Importwachstum beruhte hauptsächlich auf den Sparten Bijouterie und Juwelierwaren (+25,2 Prozent), Maschinen und Elektronik (+6,7 Prozent) und Metalle (+6,5 Prozent). Damit stiegen die Einfuhren bei Letzteren zum achten Mal in Folge. Die Importe von chemisch-pharmazeutischen Produkten nahmen leicht zu (+1,1 Prozent oder 182 Millionen Franken), nachdem diese im Vorquartal noch um 12 Prozent gestiegen sind. Die Bezüge von Energieträgern (−10,1 Prozent; real: −1,3 Prozent) waren von sinkenden Preisen begleitet; in den vorangegangenen Quartalen waren diese noch in die Höhe geschnellt.
Die Importe aus Asien (+5,3 Prozent) und Nordamerika (+3,6 Prozent; USA: +275 Millionen Franken) nahmen zu, während jene aus Europa zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2020 zurückgingen (−1,1 Prozent). In Asien fielen Japan (+240 Millionen Franken) und Indien auf. Ersteres erreichte sogar ein Rekordniveau. Auf dem alten Kontinent gab es Rückschläge in Deutschland, Irland und Österreich, die summiert ein Minus von 818 Millionen Franken aufwiesen. Auch Frankreich (−91 Millionen Franken) und die Niederlande (−86 Millionen Franken) belasteten das Ergebnis. Derweil erhöhten sich die Importe aus Slowenien (+394 Millionen Franken) und Italien (+287 Millionen Franken), womit sich der starke Aufwärtstrend in beiden Ländern bestätigte.
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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit