Zolldatenbanken – nützliche Werkzeuge für Schweizer Exporteure

Um erfolgreich neue Exportmärkte zu erschliessen, sind oft spezifische Formalitäten und Einfuhrbestimmungen zu beachten.

Auch Zollsätze und Ursprungsregeln variieren von Land zu Land. Zusätzlich muss man sich mit neuen tarifären und nichttari­fären Handelsmassnahmen auseinanderzusetzen. Dabei spielen oft ganz praktische Erwägungen eine entscheindene Rolle wie z. B.

  • Welche Einfuhrprozesse müssen eingehalten werden?
  • Wie hoch sind die Regelzollansätze?
  • Welche Ursprungsbestimmungen gibt es?
  • Welche landesspezifische Anforderungen, notwendige Dokumente und Lizenzen sowie produktbezogene Bestimmungen sind zu beachten?

Je zielgerichteter das Wissen abgefragt werden kann, umso höher steigen die effizienten Eintrittschancen in solche Exportmärkte.

Online-Zolldatenbanken

Für Schweizer Exporteure und deren Tochterunternehmen im Ausland bietet eine Reihe von Online-Zolldatenbanken eine interessante Hilfestellung, um sich schnell einen erforderlichen Überblick über die einzelnen im Zielland vorherschenden Zollbestimmgunen zu verschaffen

TARIC (Europäische Union)

Bei der Zolltarifdatenbank der Europäischen Union, auch TARIC genannt, handelt es sich um eine mehrsprachige Datenbank, in der alle Massnahmen im Zusammenhang mit zolltarifären, handels- und agrarpolitischen EU-Rechtsvorschriften enthalten sind.

Die Datenbank gewährleistet allen Wirtschaftsbeteiligten einen Überblick über die Massnahmen, die bei der Einfuhr von Waren in die EU oder bei der Ausfuhr von Waren aus der EU ergriffen werden müssen. Ausserdem können auf diese Weise EU-weite Statistiken über die betreffenden Massnahmen erhoben werden.

Die tägliche Übermittlung von TARIC-Daten über ein elektronisches Netzwerk gewährleistet die sofortige und korrekte Information der nationalen Verwaltungen der Mitgliedsstaaten. Diese nutzen die Daten hauptsächlich, um sie in ihre nationalen Zollabfertigungssysteme einzugeben. Dadurch soll die automatische Zollabfertigung maximiert werden wie z. B:

  • Tarifäre Massnahmen (Zollpräferenzen; Autonome Zollaussetzungen; Diesen Link in einer anderen Sprache aufrufen DE
  • Handelspolitische Massnahmen (Antidumping- und Ausgleichszölle, Schutzmassnahmen)

Access2Markets (A2M) (Europäische Union))

Ähnliches gilt für die Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Ländern. Die Europäische Union bietet deshalb in ihrer neu gestalteten Datenbank Access2Markets (A2M) kostenlose Informationen zu Zollsätzen und Einfuhrbestimmungen.

Tares (Schweiz)

Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (ehemals EZV) hat den Zolltarif (Tares) kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt. Tares bietet neben dem Schweizer Gebrauchstarif auch Erläuterungen zum Zolltarif sowie Entscheide über Warentarifierungen. Ergänzt wird das Angebot durch diverse Suchfunktionen und zahlreiche Links auf Zirkulare, Zollkontingente und Wechselkurse.

Der Schweizerische Zolltarif beruht, wie die meisten Zolltarife weltweit, auf dem international gültigen Harmonisierten System (HS). Dem HS entsprechen die ersten sechs Ziffern der achtstelligen schweizerischen Tarifnummern.

Marc Bernitt, Senior Vice President Customs Europe, Kühne & Nagel Schweiz AG

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