Mai 2022: Importe mit starker Dynamik auf Rekordniveau

Im Mai 2022 legte der Schweizer Aussenhandel in beiden Handelsrichtungen zu: Während die Exporte gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent stiegen, kletterten die Importe um 10,3 Prozent nach oben und setzten damit ihren Aufwärtstrend trotz starken Schwankungen fort. Der Handelsbilanzüberschuss schrumpfte infolge des unterschiedlichen Wachstumstempos zwischen Aus- und Einfuhren auf 2,0 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Nach einem moderaten Anstieg der Exporte im Vormonat setzte sich die Entwicklung im Mai 2022 mit saisonbereinigt +1,2 Prozent (real: +2,4 Prozent) fort. Die Importe zogen mit +10,3 Prozent (real: +7,1) stark an und überkompensierten so den Rückgang im April. Mit 19,8 Milliarden Franken erreichten die Importe zudem ein neues monatliches Rekordniveau. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,0 Milliarden Franken.

Rückläufige Exporte nach Spanien, Italien und Frankreich

Fast alle Warengruppen verzeichneten im Mai 2022 einen Anstieg der Ausfuhren. Die Exporte von Maschinen und Elektronik legten um +91 Millionen Franken zu (+3,3 Prozent) und bestätigten damit ihr Vormonatswachstum. Ebenfalls gestiegen sind die Lieferungen von Präzisionsinstrumenten (+110 Millionen Franken oder +7,7 Prozent) sowie von Bijouterie und Juwelierwaren (+61 Millionen Franken oder +6,2 Prozent). Bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten resultierte ein leichtes Minus von 1,4 Prozent (–155 Millionen Franken) aufgrund von Minderausfuhren bei Medikamenten und pharmazeutischen Wirkstoffen. Die Exporte von Uhren stagnierten auf hohem Niveau.

Nach einem Rückgang im Vormonat wies Asien als einziges der drei grossen Absatzgebiete einen deutlichen Anstieg aus (+12,4 Prozent). Treibend waren dabei China (+456 Millionen Franken) und Hongkong (+102 Millionen Franken). Europa verzeichnete ein Exportminus von 1,0 Prozent, wobei Spanien, Italien und Frankreich (kumuliert: –713 Millionen Franken) für die grössten Rückgänge verantwortlich waren. Gestützt wurde das Ergebnis durch Mehrausfuhren unter anderem in das Vereinigte Königreich (+138 Millionen Franken). Die Lieferungen nach Nordamerika gingen um 6,0 Prozent zurück (USA: –5,1 Prozent) und stagnieren somit seit über einem Jahr.

Importe: Europa und Asien mit zweistelligen Wachstumsraten

Primär verantwortlich für das prozentual stärkste monatliche Importwachstum seit zwei Jahren waren die chemisch-pharmazeutischen Produkte (+1,2 Milliarden Franken oder +27 Prozent). Insbesondere die Bezüge von Medikamenten legten um 962 Millionen Franken zu. Doch auch die Einfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (+32,4 Prozent) und Fahrzeugen (+7,9 Prozent) leisteten einen starken Beitrag. Die Metalle (+5,3 Prozent) konnten ihren seit Mai 2020 anhaltend Aufwärtstrend einmal mehr bestätigen. Rückläufig waren einzig die Importe von Energieträgern (–12,2 Prozent; real: –23,7 Prozent), bei nach wie vor steigenden globalen Preisen.

Mit je zweistelligen Zuwachsraten wurde das Plus der Importe hauptsächlich von Europa (+13,0 Prozent) und Asien (+10,0 Prozent) getragen. Nach dem Minus im Vormonat legten in Europa vor allem die Importe aus Deutschland deutlich zu (+403 Millionen Franken). Zudem stiegen die Einfuhren aus Slowenien um zwei Fünftel und diejenigen aus Irland gar um zwei Drittel. Auch die Bezüge aus dem Vereinigten Königreich zogen an (+141 Millionen Franken) und liegen nun auf dem höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Aus dem asiatischen Raum sind die Mehrimporte aus Singapur und Südkorea (je ein Drittel) hervorzuheben. Die Lieferungen aus Nordamerika nahmen um 2,2 Prozent zu.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit