Jahr 2021: Exporte hieven sich auf neuen Rekordstand

Hatte die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 noch massiv ihren Schatten auch auf den schweizerischen Aussenhandel geworfen, zeigte sich dieser im Jahr 2021 äusserst robust. So wuchsen die Exporte mit + 15,2 Prozent auf ein neues Rekordniveau, während die Importe um 10,1 Prozent zulegten. Das unterschiedliche Wachstumstempo zwischen den Exporten und den Importen liess den Überschuss in der Handelsbilanz auf markante 58,7 Milliarden Franken ansteigen.

Gesamtentwicklung

Die Exporte weiteten sich innert Jahresfrist um kräftige 15,2 Prozent (real: + 9,5 Pro-zent) auf den neuen Höchststand von 259,5 Milliarden Franken aus. Im ersten Quartal 2021 resultierte saisonbereinigt ein Plus von 6,0 Prozent; die dynamische Entwicklung hielt in den Folgequartalen an und verlangsamte sich erst im Schlussquartal auf + 1,4 Prozent. Die Importe wuchsen insgesamt um 10,1 Prozent (real: + 1,1 Prozent) auf 200,8 Milliarden Franken, blieben aber dennoch wertmässig 4,4 Milliarden Franken unter dem «Vor-Corona-Niveau». Deutlich weitete sich der Überschuss in der Handelsbilanz aus; dieser nahm von + 43,0 Milliarden im Vorjahr auf + 58,7 Milliarden Franken im 2021 zu.

Immunologische Produkte machen einen Viertel des gesamten Exportanstiegs aus

Nach dem pandemiebedingten, historischen Einbruch im Vorjahr schrieben 2021 sämtliche Exportsparten wieder ein Plus. Mit + 14,4 Milliarden Franken erbrachten die chemisch-pharmazeutischen Produkte (+ 12,4 Prozent) den grössten Beitrag. Hier wiesen die immunologischen Produkte ein Plus von einem Viertel oder + 8,8 Milliarden Franken aus. Eindrücklich fiel auch der Anstieg bei den Uhren aus; deren Versand kletterte gleich um einen Drittel oder 5,3 Milliarden Franken auf einen neuen Jahreshöchststand. Mit einer ähnlich hohen Wachstumsrate stiegen auch die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (+ 2,8 Milliarden Franken). Allerdings lagen hier die Lieferungen noch 1,2 Milliarden Franken unter dem «Vor-Corona-Niveau». Nach zwei negativen Vorjahren legten die Exporte von Maschinen und Elektronik sowie Metallen um einen Zehntel beziehungsweise einen Fünftel zu (+ 2,7 Milliarden und + 2,6 Milliarden Franken). Die Exporte von Präzisionsinstrumenten stiegen um 11,2 Prozent oder 1,8 Milliarden Franken.

In allen drei bedeutenden Wirtschaftsräumen konnte die Schweizer Exportindustrie mehr Güter absetzen. In zweistelliger Höhe wuchsen dabei die Lieferungen nach Europa (+ 18,1 Prozent oder + 21,9 Milliarden Franken) und Nordamerika (+ 17,0 Prozent oder + 7,4 Milliarden Franken). Aber auch der Versand nach Asien weitete sich um 9,0 Prozent oder 4,4 Milliarden Franken aus. Bei Letztgenanntem fielen insbesondere die Mehrausfuhren nach Hongkong (+ 23,0 Prozent), China (neuer Rekord), Japan und Singapur ins Gewicht. In Europa stach namentlich Spanien mit + 5,1 Milliarden Franken hervor. Die Mehrexporte nach Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten kumuliert einen Umfang von 9,2 Milliarden Franken. Derweil expandierten die Verkäufe in die USA um 7,4 Milliarden Franken oder + 18,8 Prozent, womit diese ein neues Rekordniveau erreichten. Zugleich lösten die USA dadurch im 2021 Deutschland als wichtigsten Abnehmer helvetischer Produkte seit 1954 ab.

Steigende Preise puschen Energieträgerimporte

Auch importseitig wies die gesamte Güterpalette ein Plus auf. Die Mehrbezüge von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+ 7,1 Prozent) steuerten 3,6 Milliarden Franken an das Gesamtplus bei, vor allem dank den gestiegenen Einfuhren von immunologischen Produkten. Um einen Viertel oder 3,3 Milliarden Franken legten die Importe von Metallen zu. Die Einfuhren von Energieträgern erhöhten sich um 3,9 Milliarden Franken oder 69 Prozent, wobei die kräftige Zunahme ausschliesslich preisbedingt war (real: - 1,6 Prozent). Erwähnenswert ist ferner der Anstieg der Nahrungs- und Genussmittelimporte, die innert Jahresfrist um 7,9 Prozent auf einen neuen Rekordwert anwuchsen. Die im Vorjahr noch gebeutelten Sparten Bijouterie und Juwelierwaren sowie Fahrzeuge verzeichneten eine Zunahme um 2,8 und 2,4 Prozent. Gleichwohl blieben sie niveaumässig noch deutlich unter den «Vor-Corona-Werten». Konkret lagen die Importe bei Ersteren 8,8 Milliarden Franken (v. a. Goldschmuck zum Einschmelzen) und bei Letzteren 1,7 Milliarden Franken unter den Ergebnissen des Jahres 2019.

Die Schweiz bezog 2021 aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen wieder mehr Güter. Am kräftigsten erhöhten sich die Einfuhren aus Europa (+ 10,9 Prozent), die um 13,9 Milliarden Franken höher ausfielen als im Vorjahr. Hier sind namentlich Spanien und Frankreich zu nennen, woher die Schweiz wertmässig je einen Fünftel mehr Waren einführte. Den höchsten Beitrag lieferte indes Deutschland; so nahmen die Einfuhren um 5,5 Milliarden Franken zu (+ 11,2 Prozent). Die Importe aus Asien wuchsen insgesamt um 8,0 Prozent oder 3,1 Milliarden Franken. Allein die Importe aus China stiegen um 1,8 Milliarden Franken und damit auf einen neuen Rekordstand. Zugleich nahmen die Bezüge aus Südkorea um 1,1 Milliarden Franken zu, womit sich diese innert Jahresfrist mehr als verdoppelten. Die Lieferungen aus Nordamerika weiteten sich um 6,6 Prozent oder 803 Millionen Franken aus (USA: + 643 Millionen Franken).

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Herausgeber: Eidgenössische Zollverwaltung