Drittes Quartal 2021: Exporte auf Allzeithoch

Der schweizerische Aussenhandel wartete im dritten Quartal 2021 in beiden Handelsrichtungen mit einem Plus auf. Während die Exporte um 3,7 Prozent auf 63,1 Milliarden Franken und damit auf einen neuen Quartalshöchststand stiegen, wuchsen die Importe um 2,6 Prozent auf 50,5 Milliarden Franken. Auch in der Handelsbilanz resultierte ein neuer Rekordwert: der Überschuss vergrösserte sich innert Quartalsfrist auf 12,6 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Im dritten Quartal 2021 stiegen die Exporte saisonbereinigt um 3,7 Prozent oder 2,2 Milliarden Franken (real: + 1,5 Prozent). Mit diesem fünften Quartalsanstieg in Serie bestätigten sie ihren bisherigen Wachstumskurs. Die vierteljährlichen Exporte liegen seit dem Startquartal 2021 wieder über dem «Vor-Corona-Niveau». Die Importe wuchsen in der Berichtsperiode um 2,6 Prozent oder 1,3 Milliarden Franken (real: + 1,1 Prozent). Trotz des dritten Anstiegs in Folge liegen diese niveaumässig immer noch rund 2,5 Milliarden Franken unter ihrem bisherigen Höchststand im dritten Quartal 2019. Die Handelsbilanz schloss mit einem neuen vierteljährlichen Rekord-Überschuss von 12,6 Milliarden Franken.

Exporte: Präzisionsinstrumente und Uhren auf neuem Höchststand

Das Exportwachstum im dritten Quartal 2021 war gütermässig breit abgestützt. Die chemisch-pharmazeutischen Produkte (+ 1,3 Milliarden Franken) trugen hierzu mehr als die Hälfte bei – namentlich die immunologischen Produkte (+ 911 Millionen Franken) sowie die Roh- und Grundstoffe (+ 496 Millionen Franken). Um einen Drittel oder + 735 Millionen Franken expandierten die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren. Die Exporte von Präzisionsinstrumenten legten um 4,0 Prozent und jene von Uhren um 3,6 Prozent zu. Damit verzeichneten beide Sparten einen neuen Absatzrekord. Praktisch im Gleichschritt erhöhten sich die Exporte von Maschinen und Elektronik sowie Metallen (+ 2,7 und + 2,6 Prozent). Bei Erstgenannten bewegt sich der Auslandumsatz mittlerweile wieder nahezu auf dem «Vor-Corona-Niveau».

Die Schweiz setzte im dritten Quartal 2021 auf allen grossen Kontinenten mehr Güter ab, allerdings in unterschiedlich starkem Ausmass. Der Versand nach Nordamerika wuchs binnen Quartalsfrist um 8,0 Prozent (USA: + 967 Millionen Franken; vor allem Chemie-Pharma). Die Ausfuhren nach Europa weiteten sich um 4,2 Prozent oder 1,5 Milliarden Franken aus. Hier fielen Slowenien (Chemie-Pharma), Spanien (immunologische Produkte), Frankreich und Italien auf. Vom kumulierten Mehrabsatz (1,4 Milliarden Franken) steuerte Slowenien allein über eine halbe Milliarde Franken bei. Derweil verringerten sich die Lieferungen nach Deutschland um 379 Millionen Franken. Die Exporte nach Asien nahmen insgesamt um 1,0 Prozent zu, wobei die Entwicklung zwischen den Ländern diametral verlief. Den rückläufigen Ausfuhren nach Hongkong, Singapur, Japan und Indien standen Mehrlieferungen nach Südkorea und in die Vereinigten Arabischen Emirate gegenüber.

Personenautoimporte: drittes Quartalsminus in Folge

In nahezu allen Warengruppen wiesen die Importe im dritten Quartal 2021 einen Anstieg aus. Den wesentlichsten Beitrag lieferten die chemisch-pharmazeutischen Produkte (+ 567 Millionen Franken). Hier legten die Bezüge von pharmazeutischen Wirkstoffe nach zwei deutlich negativen Vorquartalen um fast die Hälfte zu. Ein Importplus um 7,5 Prozent oder 298 Millionen Franken schrieben die Metalle, die bereits in den beiden Quartalen davor mit einer kräftigen Nachfragesteigerung auffielen. Die Importe von Fahrzeugen erhöhten sich insgesamt um 2,3 Prozent. Allerdings sanken die Einfuhren von Personenautos um 208 Millionen Franken, womit diese im dritten Quartal in Serie rückläufig waren.

Im dritten Quartal 2021 nahmen die Einfuhren aus zwei der drei bedeutenden Kontinente zu. So stiegen die Importe aus Europa um 1,8 Prozent (+ 614 Millionen Franken) und jene aus Nordamerika um 1,7 Prozent (USA: + 112 Millionen Franken). Kontrastreich war das Bild in Europa: Während die Bezüge aus Irland (+ 40 Prozent), Italien und Deutschland summiert um 668 Millionen wuchsen, sanken jene aus Spanien und Österreich um 418 Millionen Franken. Aus Asien bezog die Schweiz wertmässig 2,4 Prozent weniger Güter. Namentlich rückläufig waren die Einfuhren aus China und Südkorea (immunologische Produkte). Derweil setzte sich die – seit mehreren Quartalen bestehende – volatile Entwicklung der Importe aus Singapur mit einer Zunahme um 35,4 Prozent (Chemie-Pharma) fort.

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Herausgeber: Eidgenössische Zollverwaltung